2015 - FERRIES, das Fährschiffahrtsmagazin

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Frank Heine

2015
2015: Arbeiten am Haus, zwischendurch mal im anderen Garten nach dem Rechten sehen: alles schön grün! Aber wie: Brombeeren und Brennesseln bis zu zwei Meter hoch und diverse andere Gewächse. Zum Beseitigen blieb (noch) keine Zeit. Die Nachbarn waren zumindest begeistert und hatten wohl wenig Freude an dem "naturnahen Bewuchs".

Für private Fototouren musste dann auch wieder Zeit gefunden werden - schließlich musste die Zeitschrift ja auch gefüllt werden, besonders mit den "Sommerhighlights". Und so ging es diesmal rund um die Ostsee: nach Polen und dann immer weiter nach Nordosten - über Masuren nach Litauen, Lettland und Estland. Dann weiter nach Finnland und über Schweden und Dänemark zurück. Das Auto war nun schon etwas über zwei Jahre alt und hatte gerade die 120.000 km durch und die nächste Tour wäre fast die letzte gewesen. Wenn ich den Fall der Versicherung gemeldet hätte, hätte die Meldung ungefähr so ausgesehen: "... plötzlich wurde mein Auto von einem Fährschiff gerammt..." - aber war mir dann doch zu doof! Was war passiert?

Es ging im August auf der nächsten Fototour zunächst kurz nach Kroatien, wo es mir eindeutig zu voll war, von dort aus nach Italien und schließlich per Schiff nach Griechenland. Es verlief alles nach Plan, bis ich mich kurz vor Ende der Tour an einem der letzten Tage in Piräus aufhielt. Sämtliche Pieranlagen - zumindest die dem nationalen Verkehr dienenden - sind im Hafen von Piräus frei begeh- und befahrbar. Da kann man dann auch mit dem Auto stehen und auf die nächste Fotochance warten. Auf der nördlichen Mole des Hafens befindet sich auch noch heute eine alte Schüttgutverladeanlage, die 2015 begann, sich in ihre Einzelteile zu zerlegen. Früher konnte man sein Auto dort gut parken, weil es immer schön schattig war. Nun allerdings war der Bereich mit Schutzzäunen abgesperrt, um Beschädigungen oder gar Verletzungen durch herabfallende Betonteile zu verhindern, die ständig größer wurden. An dieser Mole lag seit einigen Jahren auch die Schnellfähre JET FERRY 1 aufgelegt, ohne sich jemals wieder bewegt zu haben. Bis zu fünf algenbewachsene Festmacherleinen auf jedem Poller hielten das Schiff an Ort und Stelle, ständig etwa fünf bis sieben Meter von der Pier entfernt, also weit weg - dachte ich zumindest.

Da war es nun, wo ich diesen (fast) verhängnisvollen Fehler beging: um nicht im Gefahrenbereich der alten Verladeanlage stehen zu müssen, stelle ich mein Auto kurz an der Pierseite ab, um ein ziemlich schnell auslaufendes Schiff fotografieren zu können. Dem ein Meter breiten, mit gelber Farbe markierten Gefahrenbereich an der Pier schenkte ich keine weitere Beachtung, weil das dort liegende Schiff seit Jahren weit genug entfernt war. Ein Angler, der dort sein Glück versuchte, bestätigten mich in der Annahme, dass keinerlei Gefahr droht. Ich machte also meine Fotos von der auslaufenden Fähre und hörte plötzlich ein Krachen, jemanden rufen und sah den Angler im selben Moment wild gestikulieren. Da stimmte was nicht: die JET FERRY 1 lag plötzlich nämlich keine fünf Meter mehr von der Pier entfernt, sondern direkt daran und war ziemlich am Schaukeln - genau da, wo mein Auto stand! Ich ließ meine Kamera wo sie war, nahm die Beine in die Hand, sprang auf der Beifahrerseite in mein Auto hinein und brachte es aus der Gefahrenzone, denn die Scheuerleiste des Schiffes näherte sich schon wieder dem Fahrzeug - diesmal aber von oben! So eine Scheuerleiste ist ganz schön groß, wenn man sie direkt über sich sieht...

Was war passiert? Die JET FERRY 1 war durch den Swell der gerade ausgelaufenen Fähre derart aufgeschaukelt worden, dass sie direkt an die Pier gedrückt wurde und der Angler reisaus nehmen musste. Leider stand mein Auto aber auch noch im Weg... Zum Glück war nur der Seitenspiegel abgebrochen, aber der laufende Schaukelvorgang des Schiffes hätte mein Auto direkt am Dach getroffen und es mindestens auf der Fahrerseite zur Hälfte eingedrückt, wenn ich es nicht rechtzeitig entfernt hätte. Also konnte ich einen Totalschaden gerade noch verhindern. Der Außenspiegel war relativ einfach mit herumliegendem Schrott und Klebeband notdürftig wieder in Position zu bringen, sodass ich am Folgetag die geplante Heimreise antreten konnte. Alles in allem noch mal Glück gehabt! Seitdem parke ich zumindest nicht mehr auf den gelb markierten Flächen... Man lernt ja nie aus!

Hier ist das Ergebnis des Jahres 2015 in alphabetischer Reihenfolge (wird noch ergänzt):
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by Frank Heine

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