2009 - FERRIES, das Fährschiffahrtsmagazin

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Frank Heine

2009
2009: Dienstlich das ganze Jahr in Kiel und hin und wieder ein paar Seefahrten. Ende Juni sollte der Tender "Rhein" nach Zypern verlegt werden und ein paar von "unseren" Leuten zur Ausbildungsunterstützung mitfahren. Das durfte ich mir dann nicht entgehen lassen, schließlich ging es auch nach Malta, wo ich zuvor noch nie gewesen bin. Nach der Passage des Nord-Ostsee Kanals begann dann in der Nordsee bald der Gefechtsdienst, jeden Tag. Zu Anfang etwas harmloser und dann mit immer anspruchsvolleren Szenarien. Nun wurde es mit jeder Seemeile südwärts aber auch immer wärmer und man kam bei einigen Gefechtsbildern ganz gehörig ins Schwitzen. Schließlich wird bei Feuer an Bord grundsätzlich die Lüftung ausgeschaltet und damit logischerweise auch die Klimaanlage. Der Gefechtsdienst wurde jeden Tag anspruchsvoller und man kam irgendwann aus dem Schwitzen gar nicht mehr heraus. Da wir in Malta aussteigen und per Zivilflug zurückverlegen sollten, duften wir nicht mehr als 20 kg Gepäck dabei haben. Das verringerte natürlich die Anzahl an dienstlichen Wechselklamotten ganz erheblich (schließlich musste ein großer Teil der Ausrüstung mit) und man bekam nicht jeden Abend einen freien Platz in der Waschmaschine, was schließlich zwangsläufig zu einer gewissen Geruchsbelästigung führte... Aber zum Glück gab es an Bord noch überzählige Ausrüstungsgegenstände, die man uns leihweise zur Verfügung stellte und damit war dann auch das Geruchsproblem beseitigt. Eineinhalb Wochen dauerte diese "Kreuzfahrt", ehe wir in Malta ausgeschifft wurden. Da der Rückflug erst in drei Tagen stattfinden sollte, konnten wir die Zeit nutzen, um die Insel kennen zu lernen. Untergebracht waren wir in einem schönen Hotel direkt an der Küste, von dem man sogar die vorbeifahrenden Fähren fotografieren konnte.

Anfang Oktober ging es für drei Monate in einen UN-Einsatz auf die Insel Zypern. Drei Monate Dienst - jeden Tag, im Grunde 24 Stunden lang und das auch an den Wochenenden. Aber ganz so schlimm war es dann doch nicht. Es war zwar jeden Tag Dienst aber am späten Nachmittag ging es meistens ins Hotel (Einzelzimmer!) und wenn absolut nichts zu tun war, auch mal etwas früher. Da konnte man dann die Zeit an der Bar oder am Pool verbringen und das perfekte Abendbuffet genießen. Manchmal musste man aber auch abends oder nachts zum Hafen zurück, weil eines unserer Boote von der libanesischen Küste zurückkehrte. Leider mussten wir das Hotel immer wieder verlassen, wenn der Tender einlief, denn dann waren wir an Bord untergebracht. Hin und wieder fuhren wir auch mit dem Tender hinaus vor die libanesische Küste und einmal liefen wir dabei auch für mehrere Tage in Beirut ein. Der Landgang war sehr interessant, auch wenn man aus Sicherheitsgründen nicht überall hin durfte.

Mitte Dezember sollte es mit dem Tender "Mosel" wieder vor die libanesische Küste gehen, aber eine halbe Stunde vor Auslaufen wurden unsere Leute - bis auf eine Ausnahme - aus unerfindlichen Gründen von Bord geschickt. Böse waren wir darüber nicht, denn so durften wir ja wieder ins bequemere Hotel. Also fuhr der Tender ohne uns los - was sich letztendlich als Glücksfall herausstellte, denn was dann folgte, muss man nicht live miterleben: am 17. Dezember sank der Viehtransporter DANNY FII in schwerer See vor der libanesischen Küste und unsere Einheiten "Mosel" und "Laboe" waren die ersten Rettungskräfte vor Ort. Bei der folgenden Rettungsaktion konnte leider nicht alle Besatzungsmitglieder des Viehtransporters lebend geborgen werden. Entsprechend gedückt war die Stimmung, als die "Mosel" Tage später wieder in Limassol einlief. Weihnachten wurde im Hafen von Limassol verbracht und einige Tage später ging es dann wieder nach Hause. Übrigens, wie auch der Hinflug, wieder mit einer Transall: fast acht Stunden - mit Zwischenlandung in der Türkei zum Auftanken.

Aber der Flug ist auch schon ein Erlebnis: lediglich stoffbespannte Bänke in der Längsachse des Flugzeugs und es gibt nur vorne eine einzige Heizung. Die Innentemperatur beträgt daher im vorderen Bereich des Laderaums ca. 30 Grad, in der Mitte angenehme 20 Grad und weiter hinten wohl nicht mehr als 10 Grad. Ohne Gehörschutz ist der Flug übrigens nicht zu ertragen und Service gibt es an Bord sowieso nicht. Man muss also sämtliche Getränke und ggf. etwas zu Essen selber mitbringen. Zu viel sollte man davon aber nicht zu sich nehmen, denn die "Entsorgung" ist bei den vorhandenen Möglichkeiten gar nicht mal so einfach: richtige Toiletten gibt es nämlich nicht. Im hinteren (kalten) Bereich des Laderaums befinden sich lediglich zwei Metallschüsseln, die mit einem Zeltstoffvorhang verborgen werden können. Das "kleine Geschäft" für den männlichen Teil der Bevölkerung ist kein Problem, aber alles andere ist schon recht abenteuerlich. Zumindest das "große Geschäft" sollte man sich an Bord einer Transall tunlichst verkneifen, denn durch den Vorhang ist man zwar vor Blicken geschützt, aber - da nach oben und zur Seite offen - kann die Geruchsbelästigung im gesamten Flugzeug schon recht unangenehm sein und böse Blicke der Mitreisenden zur Folge haben. Das Ergebnis der "Entsorgung" muss dann natürlich noch persönlich per Handpumpe aussenbords gebracht werden.

Die privaten Fototouren des Jahres 2009 gingen an die deutsche und polnische Ostseeküste und entlang der Kanalküste, erneut bis in die Bretagne. Die große Tour ging wieder nach Italien und Griechenland. Alles ohne besondere Vorkommnisse.


Hier ist das Ergebnis des Jahres 2009 in alphabetischer Reihenfolge: (wird noch ergänzt)
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by Frank Heine

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