1992 - FERRIES, das Fährschiffahrtsmagazin

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Frank Heine

1992
1992: Die ersten sechs Monate waren geprägt von diversen Lehrgängen und so war nur hin und wieder mal Zeit für Fototrips. Es gabe einige Ausflüge hauptsächlich an die deutsche Ostseeküste, aber auch nach Dänemark. Im Mai war ein dann noch ein Wochenende an der Kanalküste drin. Von Plön aus war es nicht weit nach Travemünde, weshalb ich im Juni dann fast jeden Nachmittag nach Travemünde fahren konnte (da war früher wenigstens noch was los...). Im Juli ging es dann wieder an Bord und im Monat darauf auf eine schöne Ausbildungsfahrt nach Schweden und Finnland, bis ganz hinauf nach Oulu. Dort hatte man wohl noch keine deutschen Kriegsschiffe gesehen. Auf jeden Fall war da im positiven Sinne der Teufel los: niemals wieder ich so viele Menschen beim "Open ship" an Bord erlebt und auch in der Stadt waren (gefühlt) alle von unserem Besuch begeistert. Es gab viele interessante und teilweise auch tiefergehende Kontakte. Dass Landgang für uns das gesamte Wochenende nur in 1. Garnitur erlaubt war, tat wohl sein übriges. Auf jeden Fall waren hinterher wohl mehr Frauen als Männer traurig, dass wir wieder abgefahren sind.

Die große Fototour führte wieder nach Italien, diesmal aber bis ganz nach unten. Im weiteren Verlauf des Jahres gab es noch Tagesausflüge nach Bremerhaven und Kiel, sowie zu den ostfriesischen Inseln.

In Bari hatte ich mal wieder Probleme mit der Hafenpolizei: ich hatte wohl zu offensichtlich fotografiert und der Führer des Lotsenbootes, das des öfteren an mir vorbei gefahren war, hat "den Spionagefotografen" dann wohl gemeldet. Nachdem mich die Hafenpolizei zweimal an dem Tag wohl nicht am gemeldeten Ort angetroffen hatte, weil ich meinen Fotostandort ja hin und wieder wechselte, hatte ich beim dritten Mal Pech - da hatte sie mich mit mehreren Fahrzeugen umstellt. Also wieder das übliche Prozedere: ab in die Polizeistation, Verhöre, Fingerabdrücke und ständig dieselben Fragen: was machen Sie hier, für wen arbeiten Sie usw. Bis ich dem Chef der Hafenpolizei klar gemacht hatte, was ich wirklich mache, hat es ein wenig gedauert. Ich wurde belehrt, dass das Fotografieren im Hafen grundsätzlich verboten ist. Der Hinweis auf die vielen Touristen von den Fähren und Kreuzfahrtschiffen, die auch im Hafen fotografieren ließ man nicht gelten. Schließlich würde ich mit zwei Kameras gleichzeitig fotografieren und das wäre auf jeden Fall verboten. Also wurde ich des Hafens verwiesen, machte aber klar, dass ich heute noch mit dem Schiff nach Griechenland fahren will (was aber nicht der Wahrheit entsprach) und deshalb im Hafen bleiben müsste . Das wurde mir dann gestattet, aber ich sollte auf gar keinen Fall wieder Fotografieren. Als ich dann nach fast zwei Stunden die Polizeistation verlassen durfte, folgten mir tatsächlich in großem Abstand zwei Polizisten, die mich zunächst nicht aus den Augen ließen. Und gerade in dem Moment kam ein mir völlig unbekanntes, aber vom Aussehen her eindeutig ehemals japanisches RoRo-Schiff in den Hafen gefahren. Das wollte ich natürlich unbedingt fortografieren, wurde meine Beobachter aber nicht los. Zum Glück lag da ein Frachter, den ich umgehend betrat, den Kapitän um "politisches Asyl" bat und dann meine Fotos von dem einlaufenden Schiff doch noch machen durfte - bzw. ein einziges, weil die RORO RUNNER (so hieß das einlaufende Schiff) schon fast fest gemacht hatte. Die Polizisten waren inzwischen verschwunden und ich habe mich erst einmal aus dem Hafen verdünnisiert. Seitdem verstecke ich meine Kamera in Bari grundsätzlich wenn ein Lotsenboot vorbeifährt oder die Hafenpolizei in der Nähe ist.

Hier ist das Ergebnis des Jahres 1992 in alphabetischer Reihenfolge: (wird noch ergänzt)
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by Frank Heine

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