1989 - FERRIES, das Fährschiffahrtsmagazin

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Frank Heine

1989

Das Jahr 1989 verbrachte ich bei der Deutschen Bundesmarine in Bremerhaven und Eckernförde in der Ausbildung. Etwas besonderes hat sich in dem Jahr nicht ereignet. Neben Bremerhaven, wo wieder viele interessante Werftaufenthalte von Fähr- und Passagierschiffen dokumentiert wurden, konnte ich zwischen den einzelnen Lehrgängen mehrere Fototouren unternehmen: im April und Mai die gesamte Kanalküste entlang (diesmal kam das Auto wieder mit nach Hause) sowie im August und September jeweils ein Wochenende nach Dänemark sowie nach Kiel und Travemünde. Im Juli ging es erstmals mit dem Auto ans Mittelmeer: Viel Zeit war nicht, nur 10 Tage und die reichten gerade mal für die im Norden gelegenen Häfen bis Civitavecchia. Dann ging es weiter mit Elektronik pauken.

Aber es war zumindest die erste eigene Fototour ans Mittelmeer - nach Süden überhaupt. Per Mitfahrzentrale fand ich eine Mitfahrerin italienischer Abstammung, die kostengünstig nach Italien wollte. Sie erzählte mir in den zwei Tagen so einiges über die italienische Mentalität, besonders in Bezug auf den Straßenverkehr - da war ich dann nicht ganz so überrascht und habe ich mich schnell assimilieren lassen und das "verkehrstechnisch angemessene Verhalten" erlernt. Ich konnte mich danach schnell mit jeder Situation zurechtfinden und mich auch im schlimmsten Autoverkehr am Mittelmeer behaupten, egal ob Neapel, Palermo, Barcelona oder Athen. Und das Beste: eine Karambolage oder auch nur Kratzer am Auto habe ich nie gehabt.

Etwas war aber auch noch anders: die italienischen Häfen waren schon damals mit einem Zaun umgeben und immer bewacht. Ich merkte schnell, dass eine ehrliche Antwort an der Einlasskontrolle auf die Frage, was man dort wolle nur eines bewirkte: den Rauswurf! Also musste es anders gehen: einfach als Fahrgast ausgeben und die Frage nach einem Ticket mit einem Fingerzeig Richtung Fähren beantworten. Dann wurde der "dumme Tourist" auch reingelassen. War man erst einmal drinnen, gab es eigentlich keine Restriktionen mehr: man konnte bis an die Schiffe heran und überall fotografieren. Fiel man allerdings zu sehr auf, konnte es auch mal Ärger geben. Am Besten war es, wenn ganz viele Touristen im Hafen auf die Überfahrt warteten. Oftmals war die beste Fotostelle aber nicht in einem Hafenbereich, wo Fährschiffe lagen und da sah es mit Touristen unter denen man sich verstecken konnte, schlecht aus. Was tun? Also Hafen beobachten, den Namen eines Frachters - möglichst nordeuropäischer Herkunft samt Heimathafen aufschreiben und am Einlass bei der Hafenpolizei vorzeigen. Meistens bekam man dann nach einer Batterie von italienischen Sätzen und eigenem Schulterzucken die Einfahrt gestattet, spätestens, nachdem man mit dem Wort "lavori" die Intention bekundet hatte, auf dem erwähnten Schiff arbeiten zu wollen. Wenn man dann im Notfall noch den eigenen Truppenausweis von der Marine mit entsprechendem Bild in Ausgehuniform vorzeigen konnte, war es in der Regel kein Problem mehr. Es gab aber auch Situationen, in denen zur Überprüfung des Einlasses von der Hafenpolizei begleitet wurde. Das war natürlich schlecht, weil man die unliebsame Begleitung vor dem Fotografieren dringend loswerden musste. Aber dann ging man einfach auf das entsprechende Schiff, meldete sich bei der Wache, erläuterte ihm die Problematik und spätestens wenn die Wache den Polizsten auf der Pier zugewunken hatte, hatte man freie Bahn. Manchmal ergaben sich dabei auch ganz neue Fotostandorte, wenn der Kapitän erlaubte, die Fotos vom Oberdeck des Schiffes aus zu machen.

Die Abfahrtzeiten der einzelnen Fähren im Vorfeld herauszufinden, war übrigens um einiges schwieriger als heute, denn Internet gab es nicht. Also Wochen vor Beginn der Fototour ins Reisebüro und Prospekte der Reedereien einsammeln, was die Reisebüros natürlich nicht gerne sahen, wenn man keine Überfahrt buchte. Ansonsten musste man halt vor Ort fragen oder den ganzen Tag an günstiger Stelle warten. Ein vorzeitiger Ausflug an den Strand konnte da schon mal das Verpassen eines interessanten Schiffes bedeuten.

Hier ist das Ergebnis des Jahres 1989: (wird noch ergänzt)

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by Frank Heine

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