Das Jahr 1988 brachte einen großen beruflichen Umbruch: die Bundeswehr rief. Drei Jahre hatte man mich verschont und nun ging kein Weg mehr daran vorbei. Aber eigentlich war mir das ganz recht: die Aussicht auf weitere Jahrzehnte als Elektroinstallateur auf dem Bau behagte mir nicht wirklich und in die Handelsschiffahrt zu gehen, war mir zu unsicher. Also macht man das Beste draus und geht gleich freiwillig mehrere Jahre zur Marine. Da kann man nebenbei wenigstens das Hobby noch ausüben.
Das Fotojahr 1988 brachte mehrere Tagesausflüge nach Bremerhaven bzw. Cuxhaven, Papenburg und die Nordfriesische Küste sowie zu den Butterschiffen an die Ostsee. Die große Fototour führte erstmals über Dänemark und Schweden nach Finnland. Ab Oktober war ich dann täglich in Bremerhaven. Und tatsächlich blieb auch neben der zeitintensiven Grundausbildung noch hin und wieder Zeit, in den Hafen zu fahren und die Schiffe in den Werften zu fotografieren. Es gab in der Tat auch einige Überraschungen, wie die folgenden Fotos zeigen.
Eine Besonderheit muss ich noch erwähnen: Wenn man damals ein Schiff in der Werft fotografieren wollte, war das i.d.R. überhaupt kein Problem. Einfach den Pförtner nett fragen und schon durfte man mit Rückendeckung der Presseabteilung ohne Begleitung auf das Gelände. Es gab sogar den Hinweis, sich das neue Schwimmdock doch mal anzusehen - heute unvorstellbar!
Noch unvorstellbarer: Wenn ein Kreuzfahrtschiff an der Columbuskaje lag, habe ich oft (teilweise auch in Begleitung von Stubenkameraden) an der Gangway nachgefragt, ob das Schiff besichtigt werden darf. Wir sind nie weggeschickt worden und durften uns immer unbegleitet an Bord bewegen. So kam ich u.a. an Bord der MAKSIM GORKIY und FEDOR DOSTOEVSKIY und VASCO DA GAMA. Das hat übrigens zu der Zeit auch in fast jedem anderen Hafen funktioniert.
Hier ist das Ergebnis des Jahres 1988: (wird noch ergänzt)