1981 - FERRIES, das Fährschiffahrtsmagazin

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Frank Heine

1981

1981: Neben einige Ausflügen nach Travemünde - wie immer per Butterfahrt von Hannover aus - war der Ausflug nach Griechenland in jenem Jahr das absolute Highlight. Auch wenn ich dafür noch einmal mit meinen Eltern in den Urlaub fahren musste - das letzte Mal übrigens.

Butterfahrten ab Travemünde habe ich im Frühjahr sogar hin und wieder zweimal pro Woche unternommen. Zu der Zeit wurden gerade die Schiffe von TT-Linie und Saga-Linjen im Anstrich angeglichen. Leider hatte ich damals noch nicht das Gespür für interessante Zwischenanstriche und diese meistens übersehen. Im Juni waren mein Kumpel und ich dann mal wieder einige Tage hintereinander in Travemünde - hin per Butterfahrt, zurück per Zug. Übernachtet wurde in Travemünde diesmal nicht in der Jugendherberge, sondern an Bord der Gedser-Travemünde-Fähren, mit denen man für 5 DM hin- und zurück fahren konnte. Zwischendurch haben wir dann auch eine Nacht im Wartesaal des Skandinavienkais geschlafen - gestört hat das keinen. Zwar kam mal der Bundesgrezschutz und fragte nach dem Grund der Anwesenheit, aber wenn man angeblich am nächsten Tag sowieso mit dem Schiff fahren muss, durfte man offensichtlich auch die Nacht dort verbringen. Und tagsüber konnte man von dem gläsernen Fussgängersteig aus auch Fotos machen ohne mit dem Schiff zu fahren. Zumindest ging es an einem Tag mit der PETER PAN nach Trelleborg und zurück.

Im weiteren Verlauf des Jahres brachten die Sommerferien dann erstmals die Gelegenheit, in Griechenland Schiffe zu fotografieren. Es ging mit dem Auto von Hannover nach Athen und dann weiter nach Kalamata: vier Personen im Auto und dann noch das ganze Gepäck für drei Wochen! Die erste Station war Traunstein, wo übernachtet wurde, dann über den Wurzenpass nach Jugoslawien (den Karawanken-Tunnel gab es damals noch nicht): keine Autobahn, nur Landstraße und immer im Schneckentempo den LKW's hinterher - zwei Tage lang. Zweite Nacht in Skopje: Mutter und kleiner Bruder ins Hotel - ich wollte im Auto übernachten. Vater wollte dann auch, aber vorher noch in einem Gasthaus einkehren. Viele freundliche Leute dort und schon hatte man eine Einladung nach Hause. Dort gab es dann eine Party mit Bier, Hausmusik und Sliwowitz. Vater habe ich dann ins Bett geschickt, weil er ja am nächsten Morgen wieder fahren musste und ich habe bis zum Morgen weiter gefeiert, leider mit zuviel Sliwowitz - mir war noch den ganzen nächsten Tag schlecht und wir mussten alle 20 Minuten anhalten, damit ich mich übergeben konnte. Das war mein erster Brand und Mutter war entsetzt... Es folgte noch eine Übernachtung kurz vor der griechischen Grenze und dann hatte wir es endlich geschafft: Athen. Übernachtet wurde die erste Woche bei Bekannten im Stadtteil Cholargos im Nordosten Athens - und Piräus liegt im Südwesten! Wie sollte ich da also hinkommen? Metro ok, aber wie sollte ich mich in Piräus bewegen? Womit konnte ich am besten um: Fahrrad! Ein altes Exemplar im Keller gefunden, fahrbar gemacht und dann los - quer durch Athen. Ich glaube, ich war damals der einzige Radfahrer in ganz Athen. Zumindest haben mich alle nur doof angeschaut... Aber ich bin in Piräus angekommen und dann nichts wie losfotografiert, aber ich kannte fast keines der Schiffe. Zum Glück hatte ich kurz vorher das bekannte Taschenbuch von Kurt Frick (Autofähren und Passagierschiffe der Welt) bekommen und konnte damit wenigstens einige identifizieren. Fotografiert wurde meistens vom Kreuzfahrtterminal aus, denn auf der anderen Seite war damals noch der Hafen für Stückgutfrachter und Richtung Hafenausfahrt sogar ein Containerterminal. Und da war schon damals betreten verboten. Da ich damals die Mole noch nicht kannte, habe ich leider einige sehr schöne Aufnahmen verpasst. Im Kreuzfahrtterminal bin ich hingegen ein und aus gegangen - verbotenerweise wohl, was mir am letzten Tag noch zum Verhängnis werden sollte. An dem Tag hatte ich wunderschöne Aufnahmen gemacht, u.a. die MINOS beim Ablegen im schönsten Sonnenlicht. Beim Verlassen des Kreuzfahrtterminals wurde ich dann von der Hafenpolizei festgehalten, durchsucht, verhört und nach Abnahme des Films fortgejagt. Da es mein letzter Tag in Piräus war, gab es leider keine Chance, die verlorenen Schiffe noch einmal zu fotografieren.
Die ganzen aufgelegten Passagierschiffe in Perama und in der Bucht von Eleusis habe ich erst am nächsten Tag im Auto auf der Fahrt nach Kalamata gesehen. Leider standen überall Schilder mit einer durchgestrichenen Kamera und Vater hat sich geweigert, mir noch eine Fotochance zu geben. Nach zwei Wochen Kalamata, wo wir bei Freunden zu Besuch waren, ging es über Patras (extra für mich!) zurück nach Hause. Leider nicht mit dem Schiff, sondern wieder tagelang über den Autoput durch Jugoslawien

Im Oktober war ich dann bei einem Schnuppertag bei der Marine in Kiel und bin auf dem Rückweg noch mal in Hamburg ausgesteigen, wo es auf den Hafenrundfahrten damals noch jede Menge zu sehen gab. Die Fahrkarte war mir von der Bundeswehr gestellt worden, sonst hätte ich mir den Ausflug nicht leisten können.

Los geht's mit den Fotos aus dem Jahr 1981 in alphabetischer Reihenfolge: (wird noch ergänzt)

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by Frank Heine

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